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- ANTIGAMA – „RESONANCE“
- Die Polen sind echte Nervensägen. Im wahren Wortsinn.
„Resonance" quetscht und schneidet alle erdenklichen Synapse bis zur
Schmerzgrenze. Dabei haben ANTIGAMA bei ihrem Relapse-Debüt den Faden zu ihrer Vergangenheit, die ihm
Grindcore liegt, eigentlich wieder gefunden. Die ersten vier Tracks, die
beinahe wie ein einziger klingen, machen einen fast schon glauben, daß die
schrottig-experimentellen Zeiten von „Zeroland" vorbei sind. Es rappelt
mächtig im Karton, hier und da mal etwas
Verzerrung und Dissonanz, aber es ist
verträglich. Aber dann wird’s doch wieder sehr schräg. Spätestens mit
„Pending" is’ Schluß mit lustig.
Der Gesang mit Effekten belegt, die Gitarren
nähern sich Math-Core. Da wird gefrickelt und gebreakt, was die Saiten hergeben. Da hab
ich kein Ohr für. Wirklich nicht. Oder nehmen wir „Barbapapex": zweieinhalb Minuten
jazziges Piano- Klimper (Mellotron?) mit Drums, Gitarren und Noise- Verzerrungen.
Und danach hämmern dir ANTIGAMA mit
„Psychonaut" schweren, brutalen Death Metal ins Hirn. Wer soll das
aushalten? Zumal im folgenden „No" wieder schön experimentiert wird.
Wie zum Hohn erscheinen dann zwei Punk/Grind-Kracher in Form von „After" und „By and by". Da
fliegt mir jedesmal die Rübe vom Hals,
auch wenn der zweitgenannte Song nach gut anderthalb Minuten schon wieder arg
noisig wird. Hier rockt die Luzie, wie es auf dieser Scheibe gar nicht zu erwarten war. Und man fragt sich,
ob es eigentlich schwierig oder easy
ist, ein paar gute Songs mit vielen
schrägen Ideen und Versuchsanordnungen zu
versauen. Jaa,
Freiheit der Kunst und blabla. Aber das ist doch g’sponne,
oder? Bin ich nicht intellektuell genug, wie? Oder
un-avantgardistisch? Scheißegal, die restlichen
fünf Tracks von „Resonance" mag ich mir eh nimmer geben. Weder die
akustischen Melodic- Gitarren von „Shymrok" noch die hardcorigen „Types of
waste" und „Unreachable", das stumpfe Chaos von „Asylum" oder das ohrenfeindlich
dissonante „Stars". Ich kann nicht mehr. Dobranoc! ( MICHA )
- Relapse
Records
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